Mittwoch, 16. Februar 2011

"Die Beschenkte" von Kristin Cashore


"Die Beschenkte" von Kristin Cashore
Carlsen-Verlag, gebundene Ausgabe
496 Seiten
ISBN: 3551582106


Note: 4/5



Kurzbeschreibung:
Wie es sich wohl anfühlt, mit der Gabe des Tötens beschenkt, die Aura einer Unbesiegbaren zu verbreiten? Lady Katsa empfindet es mehr als Fluch denn als Segen. Zwar vermag sie mit Hilfe ihrer Autorität Gutes zu bewirken, doch es muss stets in aller Heimlichkeit geschehen: Seit dem Tod ihrer Eltern nämlich beansprucht König Randa Katsas Fähigkeit für seine niederen Zwecke, obwohl sie die Rolle des furchterregenden Racheengels verabscheut. Erst ihre Bekanntschaft mit einem anderen Beschenkten gibt Katsa endlich die nötige Kraft, aus Randas „Käfig“ auszubrechen.

Rezension:
Bereits von den ersten Worten an hat mich Katsa in Ihren Bann gezogen.
Kristin Cashore schafft von Anfang an eine Welt, in der sich der Leser gut zurechtfinden kann. Zwischengestreut erhält man des öfteren Rand- und Hintergrundinformationen über die Geschichte der 7 Königreiche, die Könige oder auch über die Protagonistin. Ich hatte jedoch zu keiner Zeit das Gefühl, das von der eigentlichen Handlung abgelenkt oder es langatmig zu lesen wird.
Die Zeichnung der Landschaft, der Lebenweise und v.a. auch der Charaktere ist der Autorin fantastisch gelungen. Katsa und Bo sind zwei junge, starke und sehr körperliche Menschen. Aber auch die Nebendarsteller wie z.B. Raffin und Bann, Oll und Goddin oder Bitterblue sind absolut glaubhaft in ihrer jeweilig eigenen Art und Weise.
Ich denke, dieses Buch ist ein reines Frauenbuch - Männer werden damit wohl weniger glücklich. Denn obwohl Katsa mit der Gabe des Tötens (und damit auch des perfekten Kämpfens) geboren wurde und Bo, der auch ein Beschenkter ist, fast so gut kämpfen kann wie sie, steht dies nicht im Vordergrund der Geschichte. Die Kampfszenen, von denen es auch einige im Buch gibt, sind eher analytisch beschrieben und es wird schnell klar, daß Katsa den Kampf braucht, um sich auszudrücken - v.a. die Übungskämpfe mit Bo.

Diese Buch ist meiner Ansicht nach ein wahrer Leckerbissen, allerdings könnte das geschaffene Potential weitaus mehr ausgeschöft werden. Da alles nur aus Katsas Sicht erzählt wird, kommt im Besonderen im letzten Drittel, die Geschichte um Bo viel zu kurz. Auch das Ende war für mich eine kleine Enttäuschung. Die Entscheidungen der Protagonisten Katsa und Bo waren meiner Ansicht nach ziemlich willkürlich. Zum Ende hin fehlen für mich Erklärungen und Entscheidungsfindungen. Ich möchte vom Inhalt jetzt nichts verraten, aber das Ende wird meiner Meinung nach keiner der Figuren wirklch gerecht.

Fazit: wirklich lesenswertes und empfehlenswertes Buch, wenn am Ende auch mit Schwächen

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hey,

einen wirklich gemütlichen Blog hast du und die Rezi gefällt mir. Ich war von "Die Beschenkte" auch richtig begeistert, kann aber deine Kritikpunkte zum Ende gut nachvollziehen. Davon war ich auch nicht wirklich überzeugt... und da es keine richtige Fortsetzung mit Katsa und Bo geben wird... argh...

LG Reni