Freitag, 23. September 2011

[Review] Tote Mädchen lügen nicht

"Tote Mädchen lügen nicht" von Jay Asher
Taschenbuch
cbt
288 Seiten
ISBN: 978-3570307342
Leseprobe

Note: *WOW*

Kurzbeschreibung:
Als Clay Jensen aus der Schule nach Hause kommt, findet er ein Päckchen mit 13 Kassetten vor. Er legt die erste in einen alten Kassettenrekorder, drückt auf „Play“ – und hört die Stimme von Hannah Baker. Hannah, seine ehemalige Mitschülerin. Hannah, für die er heimlich schwärmte. Hannah, die sich vor zwei Wochen umgebracht hat. Mit ihrer Stimme im Ohr wandert Clay durch die Nacht, und was er hört, lässt ihm den Atem stocken. Dreizehn Gründe sind es, die zu ihrem Selbstmord geführt haben, dreizehn Personen, die daran ihren Anteil haben. Clay ist einer davon ...

Review:
Diesen Roman habe ich als eBook auf meinem Reader gelesen. Obwohl mir da zugegebenermaßen das Lesen relativ schwer fällt und ich auch langsamer lese als in einem Buch, hatte ich diesen außergewöhnlichen Roman in ein paar Stunden fertig.
Ich möchte hier überhaupt nicht groß auf den Inhalt des Romans eingehen, weil ich ihn nicht spoilern möchte. Hier nur die Grundzüge: Ein Mädchen aus Clays Schule, Hannah, hat Selbstmord begangen. Auf 13 Kassettenseiten nimmt sie Stellung zu 13 Personen, die ihren Beitrag zu Ihrem Suizid geleistet haben. Aufgenommen als lebendiges, selbstständiges, klar denkendes Mädchen, daß im Bewusstsein steht, ihr Leben demnächst zu ändern...

Diese Buch hat mich noch tagelang nach dem Lesen gefesselt. Und auch jetzt noch, wenn ich nur das Cover sehe, bekomme ich eine Gänsehaut und denke darüber nach.
Der helle Wahnsinn, so etwas ist mir mit einem Buch wirklich noch NIE passiert.
In einfachen Sätzen gleichzeitig ergreifend, tiefgründig und nachwirkend zu erzählen ist eine sehr seltene Gabe die Jay Asher definitiv besitzt. Eine Mixtur aus dem "Hörspiel" von den Kassetten und Clays Reaktionen darauf sind einzigartig.
Ich selbst habe mitgefiebert, was denn nun letztendlich die jeweilige Person schlimmes getan hat. Einiges kennt man vielleicht noch aus seiner eigenen Jugend, manches hat man am eigenen Leib erlebt, manches vielleicht selbst so augeteilt oder einfach mitbekommen. Die Frage nach dem WARUM an einem Selbstmord steht sehr im Vordergrund, genauso wie die Selbstvorwürfe, warum man es nicht in der Form wahrgenommen hat.
Viele kleine Gründe fügen sich zu einem Großen zusammen und der Tropfen, der am Ende das sprichwörtliche Fass zum Überlaufen bringt, hat auch mich stark erschüttert und zum Weinen gebracht.

Fazit:
Ein ungewöhnliches Buch, das sehr unter die Haut geht.
Immer wieder mache ich mir Gedanken darüber, wie schrecklich es doch ist, das manche Jugendliche oder auch Erwachsene nicht mit ihrem Leben, sich selbst und ihren Mitmenschen zurechtkommen, sich keine Hilfe holen können oder wollen, die um Hilfe gefragten nicht zuhören oder den Ernst der Lage nicht erkennen - und schließlich Selbstmord begehen oder es zumindest versuchen.
Ist das eine Option? Ist das Leben dafür nicht viel zu wertvoll und kostbar?
Ein Buch das zum Nachdenken anregt, zu Diskussionen und zum genauer Hinschauen.
LESENSWERT!!!

Buch des Monats: August 2011
 

1 Kommentar:

Jessica♥ hat gesagt…

Hey :)

Ich habe das Buch gelesen und fand es auch richtig gut. Es ist erschreckend wie wenig schon dazu beiträgt das jemand sich umbringt. Das Buch regt wirklich zum Nachdenken an.

Liebe Grüße
Jessica