Freitag, 11. März 2011

[gelesen] "Chicagoland Vampires 1. Frisch gebissen" von Chloe Neill

"Chicagoland Vampires 1. Frisch gebissen" von Chloe Neill
Egmont-Lyx-Verlag
broschierte Ausgabe, 426 Seiten
ISBN: 978-3802583629

Note: 3,5/5

Kurzbeschreibung:
Die Studentin Merit wird nachts auf dem Campus von einem Vampir angefallen und schwer verletzt. Kurz darauf taucht ein zweiter Vampir auf, der ihr das Leben rettet, indem er sie selbst in eine Unsterbliche verwandelt. Merit ist zunächst wenig begeistert über ihr neues Dasein als Blutsaugerin. Doch als sie ihren Retter zur Rede stellen will, erfährt sie, dass es sich bei ihm um den mächtigen Ethan Sullivan von Haus Cadogan handelt. Die Vampire erwarten von ihr, dass sie sich als Dank für die Rettung Sullivan unterwirft und in den Dienst seines Hauses tritt. Darauf hat Merit allerdings nicht die geringste Lust. Auch wenn der gut aussehende Ethan ihr Interesse weckt ...

Rezension:
Chicagoland Vampires ist das Erstlingswerk der jungen Neuentdeckung Chloe Neill.
Es beschreibt die Geschichte von Merit, 27, angehende Doktorandin am College, die eines Nachts von einem Vampir angefallen und einem weiteren "gerettet" wird, indem sie als Vampirin wieder aufwacht.
Erzählt ist das Buch aus Merits Sichtweise in der Ich-Form in der Vergangenheit. Merit selbst erinnert mich in ihrer aufmüpfigen Art stellenweise an "Betsy Taylor" aus den Romanen von Mary Janice Davidson. Obwohl der Charakter gut dargestellt ist, geht mir persönlich Merit durch ihre aufsässige Art meistens ziemlich auf die Nerven. Gegen Ende des Buches hin legt sich das zwar ein wenig, aber die Art, wie Chloe Neill die Hauptfigur darstellt hinterließ bei mir einen schalen Nachgeschmack.
Sehr liebenswert, aber leider ein wenig zu kurz gekommen finde ich die Charaktere von Merits Mitbewohnerin Mallory (wie sich herausstellt ist diese eine Hexenmeisterin - ohne es zu wissen) oder der Gestaltwandler Jeff.
Durchweg kann man dem Geschehen im Roman gut folgen. Man steigt von Anfang an gleich in die Story mit ein und erlebt den Angriff und die Wandlung von Merit aus ihrer Sicht.

Leider geht der Fokus in der ersten Hälfte zu sehr auf die Wandlung und den Starrsinn Merits, in der zweiten Hälfte dann plötzlich eher auf die Mordserie an Menschen. Es ist schon in der 2. Hälfte klar, das es sich hierbei um eine Serie handlen muss, da die vielen begonnenen Handlungsstränge unmöglich sinnvoll in einem einzigen Buch zuende gebracht werden können. Ich denke, dass Chloe Neill in den Folge-Romanen sich noch um einiges steigern kann. Vor allem die doch ziemlich prüde Merit dürfte für mich etwas "offener" und insbesondere auch lockerer und unverkrampfter werden.
Merit fühlt sich körperlich angezogen von ihrem neuen "Meister" und "Lehnsherren" Ethan Sullivan, einem über 400 Jahre altem Vampir. Zwischen beiden knistert es mächtig. Leider sind beide ziemlich komplizierte Charaktere, was das Miteinander verkomliziert. Als Merit dann den Obersten einen verfeindeten Hauses Navarre trifft, fliegen ebenfalls Funken. Man könnte meinen, das hier genügend Boden für feinstes Gefühlschaos geschaffen wurde. Für meinen Geschmack hätten gerne zumindest ein schöner erotischer Moment mit einfließen dürfen. Leider kommt dieser Teil hier viel zu kurz.

Chicagoland Vampires ist lustig, spannend und intrigant. Für mich ein gutes Mittelmaß - aber mit einigem Potential für die Zukunft!

Mein herzlicher Dank geht an den Egmont-Lyx-Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

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