Samstag, 19. März 2011

[gelesen] "Mr. Monster" von Dan Wells

"Mr. Monster" von Dan Wells
2. Teil der Trilogie um John Wayne Cleaver
Taschenbuchausgabe (Rough Cut), 400 Seiten
Piper-Verlag
ISBN: 978-3492267267


Note: 4,5/5


Inhalt:
Mr. Monster schließt inhaltlich mit einer Pause von wenigen Monaten an die Ereignisse aus dem Vorgänger Ich bin kein Serienkiller an. Im Prolog werden die wichtigsten Daten und Fakten noch einmal aufgegriffen, dann ist man wieder mittem im Leben des Soziopathen John Wayne Cleaver, 16, aus der amerikanischen Kleinstadt Clayton.
Nachdem John seinen inneren Dämon, Mr. Monster wie er ihn für sich nennt, einmal freigelassen hat, fällt es ihm zunehmend schwer, diesen unter Kontrolle zu halten. Immer öfter träumt er davon, seine Muter oder gar seine Freundin Brooke gefangen zu halten, zu foltern, zu töten.
John entwickelt sich allerdings auch weiter, denn da ist Brooke, das Mädchen aus seiner Nachbarschaft, das "zweithübscheste Mädchen auf der ganzen Schule". Sie nimmt er täglich mit zur Schule, in sie verliebt er sich (soweit es einem Empathen wie ihm möglich ist), von ihr muss er sich, will er sein Monster unter Kontrolle halten, besonders fern halten. John stellt sich selbst Regeln für den sicheren Umgang mit Brooke auf. Diese werden jedoch hinfällig, als beide sich zu einem Date verabreden.
Derweil treibt in Clayton wieder ein Serienmörder sein Unwesen. John ist wieder fasziniert und möchte alles aufsaugen. Darum begibt er sich öfter als es gut für ihn ist zur Polizeiwache um den Agenten Forman aufzusuchen - immer in der Hoffnung, Neuigkeiten über die Morde zu erfahren. Forman hat nach den Morden des "Clayton-Killers" aus dem ersten Band die Ermittlungen übernommen und John des öfteren verhört.
Die Ereignisse spitzen sich zu, als John ebenfalls in die Fänge des neuen Serienmörders fällt und Gefahr läuft ein Opfer zu werden...

Meine Meinung:
Zuerst möchte ich etwas über das Cover sagen. Mir gefällt die Aufmachun der Reihe unheimlich gut. Der Einband ist sehr stabil (auch die Seiten sind relativ dick). Die Gestaltung des Covers besteht eigentlich nur aus einer unregelmäßig bemalten Fläche in türkis mit dem Titel in Schrift aus Blut. Der Titel sowie der Name des Autors sind geprägt gearbeitet. Besonders auffällig ist der unregelmäßige Schnitt, welcher zackenförmig ist. Das gesamte äußere Erscheinungsbild der gesamten Trilogie ist unheimlich ansprechend und passt zum Charakter der Bücher.

Mr. Monster hat mir inhaltlich wesentlich besser gefallen als sein Vorgänger Ich bin kein Serienkiller.
Dan Wells legt hier das Augenmerk viel mehr auf Johns verquerte Psyche als auf den neuen Killer. Es war für mich immer wieder sehr spannend und gleichzeitig abstossend zu lesen, wie John seine irren Phantasien zur Folter und zum Mord hat und sie ausleben möchte, gleichzeitig aber immer irgendwo im Inneren weiß, daß er sich zurückhalten muss. Diesen Spagat, den inneren Kampf und Zerrissenheit hat Dan Wells meiner Meinung nach phantastisch beschrieben. In jeder neuen Situation ist man nicht sicher, ob nicht gleich alles eskaliert oder ob John sich nochmal in den Griff bekommt. Immer neue Zwiegespräche zwischen John und seinem "Mr. Monster" geben Aufschluß für seinen Zwist.
Das Erschreckende an Mr. Monster ist die Nähe zur  Realität. Menschen wie John Wayne Cleaver gibt es viel zu viel da draußen. Diese Psychogramm, das Dan Wells so anschaulich zeichnet, gibt einen winzig kleinen Einblick in deren Denkweise. Jeden Tag, jede Sekunde könnte auch in deiner Nähe ein scheinbar normaler Mensch seinen eigenen inneren Mr. Monster nicht mehr am Ausbruch hindern können.

Mr. Monster ist ein Thriller der ganz besonderen Art.
Das Buch könnte es durchaus ziemlich weit bringen, wenn... ja wenn da nicht wieder diese Sache mit den Dämonen wäre. Im ersten Teil war der Dämon körperraubend, er veränderte sein Aussehen, wurde zum Monster Krallen, Klauen und Reißzähnen. Der Augenmerk, der auf ihm lag war relativ hoch. Das hat mich beim Lesen eines Thrillers schon ein wenig gestört. Hier geht es um einen Dämon der Gefühle absorbiert. Da er erst auf den letzten ca. 100 Seiten in Erscheinung tritt und hier sein Erscheinungsbild nicht ändern kann, hat mich das jetzt nicht gar so sehr gestört.
Trotzdem denke ich immer noch, ohne das Einbeziehen der Dämonen wäre die Reihe noch erschreckender und grausamer. Ein Hinweis darauf, das es sich hier um einen Fantasy-Thriller handelt, wäre durchaus angebracht, vor allem in der Hinsicht auf Band 3, in welchem die Dämonen ebenfalls wieder erscheinen werden.


Alle Teil der Trilogie um John Cleaver:
  1. Ich bin kein Serienkiller
  2. Mr. Monster
  3. Ich will dich nicht töten
(alle erschienen bei Piper)
Mein herzlichster Dank geht an den Piper-Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

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