Dienstag, 14. Juni 2011

[Rezension] Göttlich verdammt


„Göttlich verdammt“ von Josephine Angelini
gebunden mit Schutzumschlag
494 Seiten
Cecile Dressler Verlag
ISBN: 978-3791526256

Note: 3,5/5

Erste Gedanken:
20 Kapitel auf fast 500 Seiten, für meinen Geschmack waren die Kapitel fast ein wenig zu lang

Kurzbeschreibung:
Schicksalhafte Liebe, antike Fehde, göttliches Erbe Die 16-jährige Helen lebt bei ihrem Vater auf Nantucket und langweilt sich. Ihre beste Freundin Claire hofft, dass nach den Ferien endlich etwas Aufregendes passiert. Der Wunsch geht in Erfüllung, als die Familie Delos auf die Insel zieht. Alle sind hin und weg von den äußerst attraktiven Neuankömmlingen. Nur Helen spürt von Anfang an großes Misstrauen. Gleichzeitig plagen sie plötzlich düstere Albträume, in denen drei unheimliche Frauen Rache nehmen wollen. Es scheint eine Verbindung zwischen ihnen und Lucas Delos zu geben. Was dahintersteckt, erfährt Helen erst nach und nach: Lucas und sie stammen von Halbgöttern ab und sind dazu verdammt, einen erbitterten Kampf auszulösen indem sie sich ineinander verlieben

Sichtweise:
Die Geschichte wird in der 3. Person in der Vergangenheit erzählt. Dabei wechseln, oftmals auch innerhalb eines Kapitels, die erzählenden Personen. Den Großteil erfährt man jedoch durch Helens Augen.

Rezension:
Der Gedanke von einer High-School-Liebe ist jetzt ja nicht der allerneuste. Dass sich die beiden Hauptfiguren dabei anfangs hassen und dann, als ob man einen Schalter umgelegt hätte, tiefe Zuneigung, ja sogar starke Liebe für einander empfinden wohl auch nicht. Dass hierbei jetzt allerdings BEIDE noch Halbgötter sind, schon eher.
Immer wieder habe ich mich beim Lesen dabei ertappt, Parallelen zwischen Helen und Bella Swan (Twilight) zu finden. Beide sind vom Typ her sehr ähnliche Persönlichkeiten, genauso wie Lucas und Edward Cullen. Auch im Verlauf der Geschichte ähnelt sich hier einiges. Gestört hat mich persönlich das weniger, denn schließlich kann niemand Rad (oder eben in diesem Fall das Buch) neu erfinden, außerdem macht es in meinen Augen einen gewissen Reiz aus.
Irritiert haben mich da ganz andere Aspekte des Buches.
Zum einen fand ich es schon sehr seltsam, dass sich Helen und Lucas aus tiefster Seele zu hassen scheinen. Als Helen jedoch vor Lucas davonläuft, aus „Versehen“ fliegt und er sie vor dem Abstürzen rettet, scheint sich mit diesem Geschehen, der Hass von einer Sekunde zur nächsten in Liebe zu verwanden. Ich frage mich immer noch, warum Lucas Helen den rettet, wenn er sich doch eigentlich am liebsten umbringen würde?

Den Hintergrund der griechischen Mythologie, welcher in diesem Buch sehr stark zum Vorschein kommt, finde ich sehr gelungen. Die Idee der Halbgötter, genannt Scions, ist zwar nicht neu erfunden, jedoch für mich als Gegenstand eines Jugendromans noch jungfräulich und vor allen Dingen nicht so abgedroschen wie die kursierende Vampirliteratur.

Göttlich verdammt  ist ein typisches Young Adult – Buch, welches ohne große Zärtlichkeiten auskommt. An dieser Stelle sag ich mal „leider“, denn ich denke, dass es um einige brisanter werden könnte, würde man den beiden Hauptcharakteren erlauben, sich zu „vergessen“ und den von beiden ersehnten Sex zu haben. Aber wer weiß, vielleicht überrascht mich die Autorin in den weiteren Folgenbänden?
Teilweise kann das ständige Erröten und Händchenhalten und Helens Rumgezicke (ich will ihn, aber warum will er mich nicht?) schon leicht nervig sein, aber vielleicht stört mich das als Erwachsenen einfach nur so fürchterlich, vielleicht sehen Jugendliche das anders?

Fazit:
Trotz einiger Schwächen und Ungereimtheiten liest sich das Buch sehr flüssig und schnell. Dem Verlauf der Geschichte kann man gut folgen, wenn man auch wegen der vielen seltsam klingenden griechischen Namen und der Geschichte der griechischen Mythologie doch konzentriert bei der Sache bleiben muss.
Alles in allem ist der Roman für mich ziemlich gelungen und ich freue mich auf die beiden weiteren Teile.
Göttlich verdammt  hat definitiv ein großes Potential, welches hoffentlich im weiteren Verlauf ausgeschöpft wird.
Vielen Dank an den Cecile Dressler Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares.

2 Kommentare:

Angela hat gesagt…

eine sehr schöne rezi hast du da geschrieben :-)
lg angela

Jessi hat gesagt…

inzwischen ist dieses Buch auch auf meiner Amazon-Merkliste gelandet =)